Hamburg ist mit der verpflichtenden Vorstellung viereinhalbjähriger Kinder bei der Grundschule und einem ausgeprägten Vorschulsystem für manche Bildungspolitiker*innen ein Vorbild für gezielte Förderung von Kindern vor dem Übergang in die Schule. Doch wie gut gelingt dieses Modell in der Praxis und welche Hinweise auf die Wirksamkeit dieses Modells gibt es tatsächlich? Diesen Fragen haben sich Tom Töpfer und Lena Spiekermann (Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Hamburg) in einem Vortrag gewidmet. Es wurde vorgestellt, welche Instrumente in Hamburg genutzt werden und welche Rahmenbedingungen darüber hinaus in Hamburg für den Übergang relevant sind. Dabei zeigten sich verschiedene Kritikpunkte an der gegenwärtigen Praxis.
Dr. Sophie Koch (Volkssolidarität Bundesverband) ergänzte diese Erfahrungen aus sorachwissenschaftlicher Perspektive. Sie widmete sich der Frage, wie Kinder bei der sprachlichen Bildung unterstützt werden können. Der Vortrag befasste sich mit Mythen und Missverständnis rund um Sprachentwicklung und den Begriff der „Sprachförderung“ und beleuchtet, welche Rahmenbedingungen sich für die sprachliche Entwicklung als geeignet erwiesen haben.
Prof. Dr. Peter Cloos (Universität Hildesheim) fragte in seinem Vortrag grundsätzlich, was zum Gelingen des Übergangs beiträgt und welche (bundes-)politischen Maßnahmen gezielt das Gelingen verbessern könnten. Da nicht allein Sprache für das Gelingen des Übergangs von der Kita in die Schule relevant ist, fasst der Beitrag zusammen, welche Kompetenzen für Kinder zum Übergang in die Schule relevant sind und wie sich Kinder Wissen aneignen.
Die Veranstaltung verdeutlichte das große Interesse und die starke Relevanz dieses Themas. Gerade aus Sicht der frühkindlichen Pädagogik gibt es zahlreiche Hinweise darauf, wie Übergänge gut gestaltet werden können. Es gilt dabei die sprachliche Entwicklung gut zu begleiten und auf diskriminierende und defizitorientierte Praktiken zu verzichten.