Selbstverständnis, Ansatz und Ziele
Die Arbeitsgruppe Didaktik hat sich das Ziel gesetzt einerseits aktuelle Entwicklungen und Ansätze in der noch jungen Disziplin der Elementardidaktik zu diskutieren und damit auch voranzutreiben, und andererseits die hoch- und fachschuldidaktischen Implikationen dieser Entwicklungen zu untersuchen. Das Verhältnis zwischen Elementardidaktik und der Didaktik in der Qualifizierung von Pädagog*innen ist ein bislang wenig beachtetes Terrain. Der verbindende Bezugspunkt ist ein konstruktivistisch begründetes, auf dem Selbstbildungskonzept beruhendes Didaktikverständnis.
Die AG bietet vor dem Hintergrund eines professionsübergreifenden Arbeitsansatzes ein anregendes Forum für Lehrende an Hochschulen und Dozierende an Fach- und Berufsfachschulen, sowie der verschiedenen Settings der Fort- und Weiterbildung und Mitarbeiter*innen aus pädagogischen Einrichtungen.
Bei der Entwicklung eines Didaktikansatzes für die seit 2004 gegründeten kindheitspädagogische Studiengänge, in dem die Herausbildung eines forschenden Habitus im Mittelpunkt steht, kommt darüber hinaus der Auseinandersetzung mit didaktischen Konzepten und Erfahrungen aus anderen Qualifikationsprozessen von Pädagog*innen – der Lehrer*innenbildung, dem Studium der Sozialen Arbeit und der Ausbildung von Erzieher*innen – eine wichtige Bedeutung zu. Bezogen auf die Fachschuldidaktik sind dies neuere Entwicklungen wie der Lernfeldansatz, selbstorganisierte und projektorientierte Lernformen.
Arbeitsformen und -aufgaben
Die Basis der Arbeit bildet der kontinuierliche Diskurs in den AG-Sitzungen im Rahmen der halbjährlichen BAG-BEK-Tagungen. Hier treffen sich die Mitglieder der Gruppe, auf jeder Tagung stoßen neue Interessierte hinzu, der Einstieg in die Mitarbeit wird durch den Zugriff auf sämtliche Protokolle und Materialien der bisherigen Arbeit im internen Bereich der Homepage der BAG BEK e.V. erleichtert.
Ein wesentlicher Teil der AG-Sitzungen betrifft - entsprechend dem Gesamtverständnis der BAG-BEK - die Vernetzung unterschiedlicher Arbeitszusammenhänge, Foren und Diskurse zu verschiedenen didaktischen Themen. Hier werden Hinweise auf und Berichte von didaktisch relevanten Veranstaltungen sowie über entsprechende Veröffentlichungen ausgetauscht. Diese betrafen bislang das Deutsche Jugendinstitut (dji), die „Weiterbildungsinitiative frühpädagogischer Fachkräfte“ (wiff), die Kommission „Pädagogik der frühen Kindheit“ (PdfK) der „Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft“ (DGfE), das „Internationale Netzwerk der Hochschullernwerkstätten“ sowie das „Internationale Netzwerk Portfolio“ (INP).
Der zweite Arbeitsschwerpunkt betrifft die thematische Auseinandersetzung mit einzelnen didaktischen Themen, wobei ein wichtiges Auswahlkriterium die Relevanz eines Themas sowohl für den Elementarbereich als auch für den Qualifizierungsbereich pädagogischer Fachkräfte ist.
Für vertiefte inhaltliche Auseinandersetzungen mit einzelnen Themenschwerpunkten wurden in der Regel alle 1 bis 2 Jahre stattfindende eintägige Werkstattkonferenzen entwickelt. Bei diesem Format treffen sich jeweils 15 bis 20 Teilnehmende aus Hochschulen, Fachschulen, der pädagogischen Praxis und zusätzlich eingeladenen Expert*innen, die zum jeweiligen Themenschwerpunkt Konzepte und Beispiele bzw. aktuelle Forschungsprojekte zur Diskussion stellen. Neben den fachlichen Inputs besteht hier ausreichend Raum für den Austausch in einem überschaubaren Rahmen. Wichtig ist dabei der diskursive Werkstattcharakter, welcher die Vorstellung und Diskussion von ersten Ideen und Zwischenergebnissen ermöglicht. Bisher behandelte Themen der Werkstattkonferenzen waren:
Geschichte der Arbeitsgruppe
Die Geburtsstunde der Arbeitsgruppe war 2009 auf der BAG-BEK-Frühjahrstagung in Esslingen. Aus der Vorstellung der dortigen hochschulischen Lernwerkstatt entstand die Idee einer weitergehenden Auseinandersetzung mit der Lernwerkstattarbeit. Auf den Tagungen 2010 kristallisierte sich dann die Idee heraus, sich auch mit anderen didaktischen Themen zu beschäftigen. Neben den in den Werkstattkonferenzen vertieften Themen erfolgte 2012 eine kritische Auseinandersetzung mit dem Kompetenzbegriff und den daraus entwickelten Modellen kompetenzbasierter Bildungsansätze in der Elementarpädagogik und der Qualifikation von Pädagog*innen. Diese wurde bislang nicht in einer Werkstattkonferenz vertieft; die Fortsetzung der Auseinandersetzung mit dieser für die Bildungsdiskussion zentralen Thematik soll jedoch fortgesetzt werden.
Bisherige Themen
Perspektiven
Die aktive Arbeit der AG ruht zurzeit.
Veröffentlichungen
In der Mai-Ausgabe von kindergarten:heute ist ein Interview mit dem Sprecher der AG Didaktik Prof. Dr. Axel Jansa zur Relevanz von Werkstattarbeit in der Aus- und Weiterbildung pädagogischer Fachkräfte erschienen.
Bereitschaft zum Ausprobieren, kindergarten:heute 2018/05, S. 8
Jansa, Axel; Jochums, Anna S. Kaiser, Lena S. (2019): Zum Selbstverständnis von Lernwerkstätten in kindheitspädagogischen Studiengängen – Ein Positionspapier zum weiteren Diskurs. In: Tänzer, Sandra; Mannhaupt, Gerd; Berger, Marcus, Godau, Marc (Hrsg.): Lernwerkstätten im Spannungsverhältnis zwischen Individuum, Gemeinschaft, Ding und Raum. Bad Heilbrunn: Klinkhardt-Verlag.
Axel Jansa / Anna Jochums April 2024
AG-Sprecher*in: Prof. Dr. Axel Jansa (Hochschule Esslingen) und Anna Jochums (Elbkinder Vereinigung Kitas Nord)
Kontakt zur AG Didaktik: ag-didaktik(at)bag-bek.de